Galerie der Goll-Ausgaben



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Die erste Buchausgabe der Gedichte Ernst Golls verdanken wir seinem Freund und literarischen Weggefährten Julius Franz Schütz (1889-1961). Er ordnete die Gedichte nach seinem Verständnis, wählte einen einzelnen Vers, "Im bitteren Menschenland" – den Schlussvers der "Liebenden" – als übergeordneten Titel. Aus einem überschaubaren poetischen Nachlass formte er ein Werk, eine lyrische Suite mit einem Paukenschlag gleich zu Beginn: dem "Königszug", und einem Ausklang de profundis: der "Grabschrift".  
Der 139 Seiten starke Band erschien Ende November 1912 im damals angesehenen Berliner Verlag Egon Fleischel. Eine erste Rezension findet sich bereits im Morgenblatt vom 4. Dezember 1912 der Grazer "Tagespost", prominent platziert auf Seite 1 "unter'm Strich", als Feuilleton des Tages. Weitere ausführliche Besprechungen erschienen nicht nur in steirischen und untersteirischen Leitmedien wie dem "Grazer Tagblatt" oder der "Deutschen Wacht", sondern auch in einer Reihe von auswärtigen Zeitungen und Zeitschriften. Selbst die französische Literaturrevue "Les langues modernes" nahm von der Neuerscheinung wohlwollend Notiz.
Beim Lesepublikum scheint die Sammlung großen Anklang gefunden zu haben: die erste Auflage war rasch vergriffen, eine zweite folgte noch vor Kriegsausbruch, eine dritte schließlich im Jahr 1919. Bald danach stellte der Fleischel-Verlag aus wirtschaftlichen Gründen – es herrschte Inflation – seine Tätigkeit ein; die Rechte an allen seinen Titeln gingen an die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart über. Manche Fleischel-Autoren, wie beispielsweise Franz Nabl, fanden dort in weiterer Folge eine neue Heimstätte, nicht so das Werk von Ernst Goll: Die DVA hatte zwar noch eine Zeit lang die Rechte am "Bitteren Menschenland" inne, betreute den Titel aber nicht weiter, hielt ihn nicht länger in ihrem Programm.

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Die zweite, um sieben Gedichte vermehrte Ausgabe, erschien im Herbst 1926 in einer limitierten Auflage von 300 Stück, "mit Bewilligung der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart" im damals literarisch überaus engagierten Grazer Verlag Leuschner & Lubensky.
Als Herausgeber zeichnet, erstaunlicherweise, nicht mehr Julius Franz Schütz, sondern Franz Gosch (1884-1952), ein Klassischer Philologe und Archäologe, der lange Jahre an der Grazer Universitätsbibliothek tätig war und dort schließlich zum Direktor aufstieg. In dieser Funktion diente er hintereinander zwei Regimen: dem Ständestaat von 1934 bis 1938, dem NS-Regime bis zum bitteren Ende. Nach dem Krieg als "belastet" eingestuft, wurde er von der englischen Besatzungsmacht interniert, doch auf Betreiben seines Nachfolgers, Wolfgang Benndorf, einem erklärten Antifaschisten, 1946 wieder entlassen.
Was Franz Gosch dazu motiviert haben mag, die Herausgeberschaft zu übernehmen, bleibt ebenso unklar wie sein persönlicher Goll-Bezug; sein Nachlass an der Grazer UB gibt darüber keinerlei Aufschluss. Es ist denkbar, dass Gosch während der Zeit seines Studiums an der damals noch verhältnismäßig kleinen Grazer Universität dem um drei Jahre jüngeren Dichter begegnet ist; sein knappes Vorwort vom September 1926 deutet allerdings mit keiner Silbe darauf hin.

Die Ausgabe, die von der Grazer Presse euphorisch begrüßt wurde (siehe die Besprechung durch Bruno Ertler), markiert rezeptionsgeschichtlich einen Wendepunkt: Stieß das Werk bis dahin auch in Deutschland auf Widerhall – wovon etwa die Goll Vertonungen der Karlsruher Komponistin Margarete Schweikert (siehe Wundersame Lieder) zeugen –, so verengte sich von nun an sein Resonanzraum im Wesentlichen auf die engere Heimat, die Steiermark. Ein regionaler Klassiker war geboren.  

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Unveränderte Neuauflage der Ausgabe von 1926, in einer Auflage von nur 200 numerierten Exemplaren. Der Einband ist deutlich schlichter gehalten, das Format leicht verkleinert.
Beide Auflagen enthalten, auf einem eingeklebten, gefalteten Beiblatt, das Faksimile einer signierten Reinschrift des Gedichts "Grabschrift" (abgebildet in meiner Ausgabe auf S. 23). Das Original dieses Textzeugen, dem wir die genaue Datierung des Textes verdanken, muss als verschollen gelten.



Bild "Covergalerie_04_Goll_Ausgabe_1943.jpg"Paul Anton Keller (1907-76) war ein ungemein vielseitiger steirischer Schriftsteller: Er veröffentlichte Jugendbücher und Gedichtbände, burgenkundliche Beiträge und heitere Anekdoten, lokalgeschichtliche Arbeiten und Novellen aus dem Bereich des Okkulten, Kindheitserinnerungen und Polemiken gegen moderne Literatur und Kunst. Zu Lebzeiten in der steirischen Öffentlichkeit ständig präsent, nicht zuletzt durch regelmäßige Beiträge in der "Kleinen Zeitung" und der "Südost-Tagespost", geriet er nach seinem Tod rasch in Vergessenheit. Längst ist kein einziges seiner zahlreichen Bücher mehr lieferbar. Bestens aufgearbeitet – und in dem lexikalischen Standardwerk von Uwe Baur und Karin Gradwohl-Schlacher fundiert dargestellt – ist hingegen Kellers Rolle als NS-Kulturfunktionär: 1939 wurde er zum Landesleiter der Reichsschrifttumskammer für Steiermark bestellt. Die Wahl fiel nicht von ungefähr auf ihn. Zwar war er noch jung und hatte erst wenig veröffentlicht, doch verfügte er seit vielen Jahren über gute Kontakte ins völkische Milieu, und die zuständige Kreisleitung stellte ihm ein tadelloses Leumundszeugnis aus. Er galt als überzeugter Nationalsozialist, geeignet für kulturpolitische Aufgaben.
In seiner offiziellen Funktion, die er bis Kriegsende behielt, gab Keller im NS-Gauverlag, Graz (vormals & nachmals Leykam) eine Buchreihe mit dem Titel Der Kranz und dem Untertitel "Aus Steiermarks schöpferischer Kraft" heraus. Band 1 brachte Viktor von Gerambs Sammlung der "Kinder- und Hausmärchen aus der Steiermark", Band 2 ist eine Anthologie mit dem Titel "Ruf von der Grenze": Der 300 Seiten starke Band von anno 1942, aufwendig gestaltet und mit mehreren farbigen Bildtafeln versehen, nennt sich im Untertitel ein "Buch steirischer Kunst" und versteht sich im Wesentlichen als eine Art Leistungssschau der jüngeren steirischen Literatur im Sinne und im Dienste des Regimes.Von Ernst Goll enthält dieses Buch vier Gedichte: "Zu Robert Michels Abschied", "Die Eine", "Ein Namenstagsgruß" und Abschied".
Im Jahr darauf folgte, als Band 3 der Reihe "Der Kranz", eine Neuausgabe des "Bitteren Menschenlandes", allerdings nicht unter dem ursprünglichen Titel, sondern unter dem Verlegenheitstitel "Gedichte", in zensurierter Form. Am Ende seines Lebens gab Paul Anton Keller, in einem stark apologetischen, die eigene Verstricktheit ins System verharmlosenden Beitrag zum Sammelband "Literatur in der Steiermark" dem Katalog zur steirischen Landesausstellung 1976, über das Zustandekommen dieser NS-Ausgabe folgende Auskunft:
"Zunächst wurde der Titel verboten. Begründung: Wir lebten in einem heldischen Zeitalter und eine Formulierung wie 'Im bitteren Menschenland' habe in Epochen des Heldentums keine Aussagekraft mehr. Doch Golls Gedichte waren vor dem Ersten Weltkrieg erschienen und durften als zeitlos gelten. Dennoch: Die Texte! Außer dem Titel mußten fünf Gedichte entfernt werden[:] 'Marientag im September' (Marientag!), ferner 'Und einmal leuchtet uns der Tag' (enthält das Wort 'Priesterhände'). 'Letzter Weg' – 'Vom Tod und Glück' [sic!] - 'Grabschrift' galten als zu düster. So gekürzt, erschien 1943 der Band und fand – wie konnte es anders sein – rasch seine Leser."

Paul Anton Keller hatte keine große Mühe, nach Kriegsende in den literarischen Betrieb der Steiermark wieder einzusteigen. Wie für nicht wenige seiner Gesinnungsgenossen blieb auch für ihn das Jahr 1945, mit dem Germanisten Karl Müller zu reden, eine "Zäsur ohne Folgen": So fand Keller sich bereits unter den Beiträgern der ersten großen Grazer Nachkriegszeitschrift, der von Hanns Koren mitherausgegebenen Austria. Dort präsentierte er im September 1947 die während des Krieges aufgefundenen Jugendgedichte Ernst Golls erstmals der Öffentlichkeit:

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Noch im selben Jahr konnte Keller bei Leykam seine Goll-Edition neu herausbringen, diesmal wieder unter dem ursprünglichen Titel, wieder mit dem "Marientag" und der "Grabschrift", mit aller christlichen Symbolik und um die zuvor in der "Austria" publizierten Gedichte vermehrt.
Den kompletten, lückenlosen Bestand des lyrischen Frühwerks bietet erst meine Ausgabe von 2012, entsprechend dem chronologischen Editionsprinzip in einem eigenen Abschnitt gebündelt. Keller hingegen traf eine Auswahl und streute schließlich 16 ausgesuchte Jugendgedichte in den Bestand der Zwischenkriegsausgabe ein.

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Wie in der Ausgabe von 1943 wird auch hier der Textteil durch einen Essay von P. A. Keller mit der Überschrift "Bildnis Ernst Goll" eröffnet und durch eine Auswahlbibliographie beschlossen. Kriegs- und Nachkriegsausgabe sind mit der gleichen Bildtafel ausgestattet, die ein Portraitfoto Ernst Golls zeigt und ein Faksimile des Gedichts "Ich hab mein Herz in deine Hand gelegt" wiedergibt. In Satz und Gestaltung gleichen die beiden Ausgaben wie ein Ei dem anderen, im Umfang jedoch unterscheiden sie sich deutlich voneinander: Schrumpfte der Band in der NS-Zeit von 144 auf 136 Seiten zusammen, so wuchs er nun auf 168 Seiten an.    



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Die erste Auswahlausgabe der Goll'schen Dichtungen war nicht für den regulären Buchhandel bestimmt, sondern ein reiner Liebhaberdruck: Eine schmale Broschüre, spiralgeheftet, ohne Paginierung und ohne Jahresangabe, hergestellt von der Graphischen Abteilung der Gewerblichen Berufsschule III in Graz. Der Katalog der Steiermärkischen Landesbibliothek gibt als Entstehungsdatum "ca. 1975" an; möglicherweise handelt es sich hierbei um eine Goll-Hommage aus Anlass des 60. Todestages im Jahr 1972.
Schlägt man die Broschüre auf, so liest man in großen Lettern auf einer eigenen Seite als Motto die Gollverse "Mein Leben war ein Schönheitslobgesang/ und einer Sehnsucht bittende Gebärde", auf der nächsten Seite die Quellengabe "Entnommen mit freundlicher Genehmigung dem im Leykam Verlag, Graz, erschienenen Werk 'Im bitteren Menschenland', herausgegeben von Paul Anton Keller."
Im Satz der Leykamausgabe von 1947 werden hier die folgenden Gedichte wiedergegeben:
Königszug; Einmal; Mein Liebling; Abschied; Scherzo; Ich hab mein Herz ...; Meine Sehnsucht; Jugend; Ergebung; Bitte; Abendfriede; Sehnsuchtsland; Abschied.
Mehr als der Hälfte dieser Gedichte sind Bleischnitte von Siegfried Walter beigegeben, der Germanist Alois Adler, nachmals Direktor der Steiermärkischen Landesbibliothek, steuerte ein knappes Vorwort bei.



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In der Neuen Folge der Stifterbibliothek gab der Germanist Eugen Thurnher (1920-2007), langjähriger Ordinarius am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck, rechtzeitig zum 70. Todestag des Dichters im Jahr 1982, die Sammlung "Im bitteren Menschenland" neu heraus.
Sein editorisches Konzept erläutert Thurnher mit diesen Worten:
"Alle Ausgaben [bisher] drucken die Einführung des ersten Herausgebers Julius Franz Schütz (neben den Vorworten der Herausgeber der jeweiligen Edition) wieder ab. Ebenso übernehmen sie auch die Einteilung dieses Bandes, da sich Julius Franz Schütz auf eine gewisse Authentizität [… berufen konnte.
Auch unsere Ausgabe folgt (trotz einiger Bedenken) dieser Gliederung. Im übrigen aber liegt ihr die Ausgabe von Franz Gosch, Graz 1926 zugrunde,  da diese Ausgabe den umfassendsten Text darbietet. Dagegen glaubte sie auf das Vorwort von Julius Franz Schütz verzichten zu dürfen, da diese Ausführung der heutigen wissenschaftlichen Kritik kaum mehr standhalten können. In der Wahl des Titels hat sie sich an den ersten Herausgeber angeschlossen."]



Bild "Covergalerie_09_Goll_slo_Ausgabe_1997.jpg"Das Jahr 1997 markiert einen Neubeginn in der Goll-Rezeption: Am Geburtshaus in Slovenj Gradec wurde eine Gedenktafel enthüllt, im ortsansässigen Verlag Cerdonis erschien eine zweisprachige Auswahlausgabe: eine Heimkehr des Werks an seinen Ausgangspunkt, in jene Sphäre der Zweisprachigkeit, die Goll von Kindheit an vertraut gewesen ist.

Der liebevoll gestaltete Band, eine kulturelle Pioniertat im Geiste einer lange zerrissenen, nun wieder hergestellten, bunten, vielsprachigen mitteleuropäischen Welt, bietet einen Längsschnitt durch das "Bittere Menschenland", mit den Gedichten Königszug, Torinschrift, Kunst und Glück, Allzeit glücklich, Prolog, Marientag im September, Ich sah ein Blümlein, Sehnender Traum, Märchen, Ein Lied, Rätsel, Pierrot-Lied, Zwei Lichtlein, Ein Lied, Andacht, Jubel, Wundersame Lieder, Abend, Unter eines Tages Summe, Meine Sehnsucht, Legende, Fasst du das Wunder?, Erfüllung, Zwischen heut und morgen, Trotzige Liebe, Und einmal leuchtet uns der frohe Tag, O gib mir nicht den Mund, Opfer, Bitte, Lebenslauf, Abend, Ahasver, Blüten, Die Liebenden, Ich hab mein Herz in deine Hand gelegt, Vom Glück und Tod, Abschied und Grabinschrift [d. i. die Grabschrift] im Original wie in der Übersetzung von Vinko Ošlak, dem Herausgeber des Bandes, und den drei Gedichten Ahnst du?, Sehnsuchtsland und Abschied in der älteren Nachdichtung des slowenischen Polyhistors Bruno Hartman (1924-2011).
Zudem enthält der Band den kleinen Essay "Wer war Ernst Goll?" der Kärntner Lehrerin Anna Elisabeth Wrienz und, ein besonderes Atout, einen Fototeil, in dem Bilder nicht nur des alten Windischgraz, sondern auch Familienfotos von Golls Halbbrüdern Alfons, Hans und Karl zu sehen sind, ferner ein Hochschulzeugnis über eine im Sommersemester 1909 mit Auszeichnung absolvierte germanistische Lehrveranstaltung.
Der 132 Seiten starke Band erschien in einer Auflage von 1000 Stück und war durch einige Jahre auch im deutschsprachigen Buchhandel erhältlich.  



Bild "Bücher:goll_kl.jpg"Eine im Ansatz historisch-kritische Gesamtausgabe, erstmals unter Einbeziehung der erhalten gebliebenen Prosaversuche und des im Nachlass vorhandenen Dramenfragments, mit einer einführenden Lebenschronik und einem umfangreichen editorischen Apparat, als deren Verlängerung und fortlaufende Aktualisierung sich dieser Blog versteht.

Ausgespart sind in dieser Ausgabe allein das "Märchen" (siehe Ernst Goll als Märchenerzähler), ferner die Privatgedichte und die theater- und literaturkritischen Arbeiten Ernst Golls. Beides bleibt einer gründlich kommentierten "Nachlese" vorbehalten, die voraussichtlich noch heuer in der Schriftenreihe der Steiermärkischen Landesbibliothek in Graz erscheint.

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Den Plan zu einer historisch-kritischen Gesamtausgabe hegte lange vor mir bereits der Grazer Germanist Hubert Fussy (siehe Goll-Forscher Hubert Fussy). Sie hätte im Verlag Styria erscheinen sollen – eine Subventionszusage des Landes Steiermark an den Verlag aus dem Jahr 1972 ist erhalten – und hätte, wäre es nach Fussy gegangen, den Titel "Einer Sehnsucht bittende Gebärde" getragen. Anhand der Aufzeichnungen, die er hinterlassen hat, kann man sich seine leider nie zustande gekommene Ausgabe ungefähr wie folgt vorstellen:
zunächst ein Gedichtteil, nicht chronologisch geordnet wie in meiner Ausgabe, sondern in der Ordnung von Schütz und Keller, die Datierungen, soweit vorhanden, nachgereicht in einem Appendix; dann ein Abschnitt mit Briefen und Auszügen aus Briefen, die für Fussy seinerzeit noch greifbar waren, leider aber nie archiviert worden sind, sich daher weder in Golls Nachlass an der Stmk LB noch in einem anderen öffentlich verfügbaren Nachlass befinden; dann wohl ein Abschnitt mit Golls Prosa- und Dramenfragmenten – in welchem Umfang und in welcher Ordnung, lässt sich heute nicht mehr sagen, möglicherweise war Fussy sich selber  darüber noch nicht im Klaren –, und schließlich, das Ganze abrundend, ein schlanker editorischer Anhang mit Bibliographie.
Weshalb und woran das Zustandekommen seiner Ausgabe letzten Endes gescheitert ist, gehört zu den vielen bitteren Mysterien in der Rezeptionsgeschichte des Dichters.

Christian Teissl